Kritik – ja gern!!

„Ich lasse mich gerne kritisieren!“

Okay, ich relativiere diese Aussage.
Ich lasse mich gerne kritisieren, wenn ich das Gefühl habe,
dieser Mensch hat sich mit mir bzw. dem Thema auseinandergesetzt.
Findet dieses Gefühl keine Bestätigung, stößt Kritik bei mir auf taube Ohren oder führt dazu,
nach mehrmaligen Versuchen ins Gespräch zu kommen,
nicht mehr darauf zu reagieren bzw. in Social Media die Verbindung zu trennen.

Das hat nichts mit „Wir haben unterschiedliche Meinungen“ zu tun,
denn genau die sind es,
die das Leben so but machen und auch dazu anregen,
über die eigene Meinung nachzudenken bzw. zu reflektieren.

Konstruktive Kritik versus unreflektierte Kritik

Ich werde lieber vom
Richtigen kritisiert
als vom Falschen
gelobt.

Gerhard Kocher – Politologe

Konstruktive Kritik

ist in meinen Augen eine sehr SINNvolle und beREICHernde Art des Feedbacks.
Diese setzt allerdings auch voraus,
dass sich „die/der KritikgeberIn“ auch mit der Thematik auseinandergesetzt hat
oder zumindest Fragen stellt.

Unreflektierte Kritik

ist eine Meinung, die aus den eigenen Mustern, erlebten bewussten und unbewussten Anteilen
dieser Person entsteht.
Weder angeeignetes Wissen noch fundierte Auseinandersetzung mit diesem speziellen
Thema führt zu unreflektierter Kritik.

FÜR DIESE KRITIK STEHE ICH NICHT ZUR VERFÜGUNG

UND

ERLAUBE AUCH NICHT, MIR DIESE ÜBERZUSTÜLPEN.

Nicht immer reagiert Frau/Mann gleich auf diese unreflektierte Kritik. 

An manchen Tagen ist es einfach nur ein „okay, lass es einfach“ und diese sollte es auch in Wahrheit immer sein.

Wie es so schön heisst im Dramadreieck:
Einladung zum Spiel – Nein Danke.

Mir gelingt das recht gut, bis zu dem Punkt, wo ich genau spüre,
hier geht es um eine unreflektierte Aussage!!
Punkt, Rufezeichen und nix anderes.

Würde diese Person mir zumindest eine Frage wie z.B.:
„Wieso machst du das so und so?“
„Oder was veranlasst dich dazu?“
„Oh okay, gibt es dafür einen Grund?“
„MMhhh okay, wieso kommst du zu dieser Ansicht?“

Werde ich
a) diese Fragen beantworten
b) diese selbst für mich reflektieren und
c) die, wenn dann noch besteht, andere Meinung respektieren
und ebenfalls für mich prüfen,
ob das so auch für mich stimmt.

Fragen erweitern den Horizont!

Ja und das liebe ich so an konstruktiver Kritik.
Ich lerne dazu.

Werden Fragen gestellt,
erweitere ich meinen Horizont und im besten Fall auch mein(e) FragenstellerIn.

Neue Synapsenverbindungen entstehen im Gehirn und das bedeutet ich lerne dazu.
Im besten Fall bin ich mir noch klarer,
wieso ich was mache, wie ich es mache,
wieso ich mich fühle, wie ich mich fühle
oder wieso ich so denke, wie ich denke.

Vielleicht ist dieser Beitrag eine Einladung an dich,
darüber nachzudenken, ob es eine reflektierte Kritik ist,
die du zum Ausdruck bringst oder eine
unreflektierte Kritik.

ÜBRIGENS!!!
Hier funktioniert das Fragestellen auch mit dir selbst.

In diesem Sinne wünsche ich dir
viel Neugierde auf deine Fragen und
natürlich auf deine persönlichen Antworten.

Ich persönlich freue mich auf die nächste Frage von DIR 🙂

Alles Liebe
Andrea

V E R T R A U E N oder wie war das nochmal